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- George Sand

Abendgedanken

von Sascha Frick (Februar 03)

Warnung: Dieses denkmal! ist ziemlich langweilig

Es enthält keinerlei wegweisenden Gedanken oder Ideen, die ihr Leben verändern. Es ist sozusagen nicht nachhaltig. Obwohl ja so ziemlich alles, was früher einfach von Dauer war, heute als nachhaltig gilt. Dieses denkmal! ist es nicht, garantiert! Aber in Zeiten von Deutschland sucht den Superstar und George W. Bush gehört Selbstdarstellung schon fast zum guten Ton. In diesem Sinne ist dieses denkmal! mein erster und letzter Beitrag dieser Art, versprochen!

Wieder neigt sich ein Tag seinem Ende zu und vieles von dem, was ich erledigen wollte, ist liegen geblieben, wie so oft. Dabei kann ich die Frage, ob ich zu wenig Zeit oder zu viel zu tun habe, für mich eindeutig beantworten.

Vieles tun heisst vieles lassen, meint Erich Kästner treffend. Und so setze ich mich also hin, mehr um mich zu beruhigen als irgend jemanden zu beeindrucken und schicke mich an, mein Tageswerk aufzuisten:
  • Über ein Entwurfsproblem nachgedacht und in Gedanken Lösungen ent- und wieder verworfen. Dabei habe ich mich einmal mehr an einen Satz meines Mentors erinnert, der einmal gesagt hat: "Gewisse Probleme nehmen sich eine gewisse Zeit, um gelöst zu werden". Es wäre nur schön, wenn ein Problem die für seine Lösung beanspruchte Zeit klar erkennen liesse. Aber so ein Problem weigert sich ja oft schon, sich überhaupt als Problem zu erkennen zu geben!
  • Für einen guten Freund eine Buchwidmung zu seinem 30. Geburtstag formuliert. Das ist übrigens fast noch schwieriger als Entwurfsprobleme zu lösen, die sich ihre gewisse Zeit nehmen!
  • Den lange aufgeschobenen Besuch im Fitness-Studio endlich gemacht... und sogar trainiert.
  • Mehrere Fachartikel gelesen und wahrscheinlich bereits wieder mehr als die Hälfte davon vergessen; wobei ich mir nicht sicher bin, ob das an mir oder den Artikeln liegt.
  • Ein Buch bei Amazon.de (Software Pioneers) bestellt, obwohl der Stapel der ungelesenen Bücher noch immer bedenklich hoch ist.
  • An den Muskelkater von Morgen und den Hinweis des Fitness-Trainers gedacht, wonach Muskelkater eine Systemüberbeanspruchung sei.
  • Circa 35 Junk-Mails gelöscht und wieder einmal mit Erstaunen festgestellt, wieviel Schwachsinn, Nutzloses aber auch Erschreckendes einem da angeboten wird.
  • Mich über einen Satz in der Kurzanleitung des High-Tech Cardio Fahrads im Fitness-Studio gewundert, der da lautete: "Der Computer wählt dann willkürlich ein Programm". Willkürlich! Wenn die dumme Maschine wieder einmal nicht tut, was man von ihr erwartet, dann könnte man ja durchaus vermuten, da stecke Absicht oder gar ein eigener Wille dahinter. Aber so weit sind wir ja zum Glück noch nicht. Oder vielleicht doch? Vielleicht ist ja der kleine Fahrad-Computer tatsächlich mit einem eigenen Willen ausgestatet, der das Programm für seinen Fahrer nicht einfach zufällig sondern eben doch willkürlich, ja vielleicht gar arglistig auswählt. Nach ein paar schweisstreibenden Minuten auf dem Fahrad strampelnd scheint dieser Gedanke so abwegig nicht mehr.
  • Zu viel Kaffee getrunken. Aber andere trinken RedBull, und das schmeckt und riecht - meiner Meinung nach - wesentlich übler als Kaffee und dürfte auch nicht wirklich gesünder sein.
  • Zeitung gelesen und mich gewundert über die alte Fantasielosigkeit der Manager in schwierigen Zeiten: Swiss, Credit Suisse und Clariant bauen Stellen ab, um Kosten zu sparen. Einen Innovationspreis gibt es dafür wohl nicht!
  • Unsere beiden Jungs ins Bett gebracht, will heissen: Zähne putzen, Gute-Nacht-Geschichte vorlesen ("If you give a moose a muffin") und Schlafliedchen singen; kleine Momente des Grossen Glücks!
  • Ein, zwei Verrichtungen getan, die nun wirklich niemanden interessieren...
  • ... und dieses denkmal! verfasst, wobei diese Tat mit grosser Wahrscheinlichkeit für die meisten Leser bereits im vorigen Listenpunkt enthalten ist...